Kampagne #beziehungsweise – jüdisch und christlich

Die ökumenisch verantwortete Kampagne „#beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst“ möchte dazu anregen, die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum wahrzunehmen. Auch und gerade im Blick auf die Feste wird die Verwurzelung des Christentums im Judentum deutlich. Mit dem Stichwort „beziehungsweise“ soll der Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis in ihrer vielfältigen Ausprägung gelenkt werden. Die Kampagne ist ein Beitrag zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.

Wir sind uns bewusst: Die Betonung der Nähe ist nur unter Wahrung der Würde der Differenz möglich. Deshalb halten wir es für unverzichtbar, die Bezugnahmen auf das Judentum in christlichen Kontexten auch kritisch zu hinterfragen, Vereinnahmungstendenzen zu erkennen und zu vermeiden.

Aktuell finden wir uns dabei in einer gesellschaftlichen Situation wieder, die durch ein Erstarken von Antisemitismus und weiterer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geprägt ist. Übergriffe gegen jüdische Bürger*innen, Hetze und Verschwörungsmythen in den Sozialen Medien nehmen weiterhin zu.

In einer respektvollen Bezugnahme auf das Judentum, die zur positiven Auseinandersetzung mit der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland anregt, will die Kampagne auch einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus leisten.

Quelle: EKD

Wo Grenzen überschritten werden, wird das Begehren gefährlich: Online-Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Decalogue parchment by Jekuthiel Sofer 1768 – Quelle: Wikipedia

Mit einem ökumenischen Gottesdienst wird in Duisburg der Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung von Auschwitz vor 76 Jahren gedacht. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes, der am Sonntag, 31. Januar 2021 um 16 Uhr im Internet auf dem Youtube-Kanal „Evangelisch in Duisburg“ zu sehen ist, steht wie in den Vorjahren eines der zehn Gebote.

Diesmal ist es das Gebot „Du sollst nicht begehren!“, zu dem Rainer Hoffmann von der Jüdischen Gemeinde aus der Thora liest und Pfarrer Roland Winkelmann, Stadtdechant der Katholischen Kirche in Duisburg, predigt. Für Pfarrer Winkelmann ist dieses Gebot gerade jetzt in der Corona-Zeit aktueller Hinweis. „Vieles ist uns genommen und nur eingeschränkt oder gar nicht möglich, wir begehren Normalität und Freiheit. Das ist auch nicht zu verurteilen, aber wo sind die Grenzen meines Begehrens? Da wo ich Grenzen überschreite oder gar andere gefährde, wird das Begehren gefährlich.“ Seine Predigt ist nach dem Gottesdienst auf den Internetseiten www.stadtkirche-duisburg.de und www.kirche-duisburg.de als PDF nachzulesen. Ein Ausdruck der Predigt wird gerne und kostenfrei zugeschickt (Tel.: 0203 29513500). 

Wegen der Corona-Pandemie kann der Gottesdienst diesmal nur im Netz begangen werden. Für die Organisatoren des Gottesdienstes ist es wichtig, mit dem digitalen Gottesdienst ein Zeichen zu setzen. „Das Gedenken der Befreiung von Auschwitz und der Opfer des Nationalsozialismus wird nicht pausieren, auch nicht im Coronajahr“ sagt Pfarrern Sarah Süselbeck, Vorsitzende der  Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Duisburg-Mülheim-Oberhausen e.V. „Und auch wenn es dabei nicht zur gewohnten und schönen direkten Begegnung mit anderen kommen kann, sind wir sicher, dass der Gottesdienst die Menschen an den Monitoren miteinander verbinden wird.“ 

Anlässlich des internationalen Holocaustgedenktages am 27. Januar laden in jedem Jahr Ende dieses Monats folgende Organisatoren zu einem gemeinsamen Gottesdienst in Duisburg ein: die Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Duisburg-Mülheim-Oberhausen e.V., der Evangelische Kirchenkreis Duisburg, die Katholische Kirche Duisburg, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in Duisburg und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).

Quelle: EKIR

Aktion #Lichtfenster – Erinnern an die Corona-Einsamen

Menschen stellen jeden Freitag bei Einbruch der Dunkelheit ein Licht ins Fenster und bringen damit zum Ausdruck, dass sie an die Menschen in den Altenheimen und alle einsamen Menschen, und an die während der Pandemie Verstorbenen und ihre Angehörigen denken. Der Evangelische Kirchenkreis Duisburg unterstützt diese Aktion des Bundespräsidenten und ruft zum Mitmachen auf.

In diesen Wochen sterben in Deutschland täglich hunderte Menschen als Folge der Corona-Pandemie. In diesen dunklen Stunden möchte die EKD einen Weg aufzeigen, wie die Menschen ihre Trauer und ihr Mitgefühl ausdrücken können. Deshalb ruft sie gemeinsam mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zur Aktion #lichtfenster auf.

Stellen Sie an jedem Freitag bei Einbruch der Dämmerung ein Licht gut sichtbar in ein Fenster als Zeichen des Mitgefühls: in der Trauer um die Verstorbenen, in der Sorge um diejenigen, die um ihr Leben kämpfen, Mitgefühl mit den Angehörigen der Kranken und Toten. Das Licht leuchtet Ihnen in Ihrer Wohnung aber auch Ihren Nachbarn und den Menschen auf der Straße. Es soll ein Zeichen der Solidarität in dieser doppelt dunklen Jahreszeit sein: Ich fühle mit Dir! Meine Gedanken sind bei Dir!

Die Aktion #lichtfenster des Bundespräsidenten hat auch die Unterstützung von Dr. Christoph Urban. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg will sich selbst an der Aktion beteiligen und hat heute auch Gemeinden, Einrichtungen und Werke eingeladen, jeden Freitag mit einem Licht im Fenster ein Zeichen im Sinne von #lichtfenster zu setzen. 

Quelle: EKD

Corona-Newsletter werden fortgesetzt

LICENSE: Creative Commons Zero – CC0 – Public Domain. PHOTO CREDIT: Markus Spiske / freeforcommercialuse.net 

Liebe Gemeindeglieder,

im zweiten Coronajahr haben wir die im vorigen Jahr begonnene Reihe der Corona-Andachtsbriefe wieder aufgenommen. So lange der Sonntagsgottesdienst ausgesetzt ist, wollen wir Ihnen in lockerer Folge (ein wöchentliches Erscheinen werden wir krankheitsbedingt wohl nicht leisten können) einige Gedanken zu einem biblischen Text anbieten. Wenn Sie Bekannte haben, die auch gerne auf dieser Weise mit unserer Kirchengemeinde in Kontakt bleiben möchten, dann teilen Sie doch bitte deren Namen und Adresse Frau Ulrike Quester mit (Tel. 5785148 oder 0176 53211994). Sie kümmert sich dankenswerterweise um den Versand der Andachtsbriefe. Sie finden den Andachtstext natürlich auch auf dieser Webseite – die jeweils aktuellste Andacht wird dann angezeigt, wenn sie den Link klicken oder später auf die Kategorie ANDACHT im Menü gehen.

Es besteht wieder die Möglichkeit, so Sie trotz fehlendem Gottesdienst dennoch die Kollektenzwecke unterstützen möchten, dies durch Überweisung auf das Gemeindekonto zu tun: Evangelische Kirchengemeinde Ruhrort-Beeck, IBAN DE46 3506 0190 1010 1010 14 Stichwort „Gemeindediakonie“ oder „Binnenschiffer“ (24.1.) oder „Flüchtlingsarbeit Ungarn“ (31.1.). Neu anerkannte Geflüchtete erhalten fast ausschließlich über das Flüchtlingswerk der Reformierten Kirche Ungarns Wohnraum. Sprachkurse, humanitäre Hilfe und Beratung werden angeboten. Entscheidend ist, dass diese Menschen Gemeinschaft erleben.

Ende Januar geht mit der sogenannten Epiphaniaszeit (Epiphanias=Erscheinung (Jesu) die Weihnachtszeit zu Ende. Die Evangelien dieser Sonntage, Sie können es in Ihrer Bibel nachschlagen, berichten vom Wirken Jesu, das nicht vor menschlichen Grenzen Halt macht (Matthäus 8, 5-13, am 24.1.), und von seiner Verklärung als strahlende Sonne (Matthäus 17, 1-9, am 31.1.). Das Licht strahlt hell – so hell, dass die Jünger, die die „Verklärung Jesu“ erleben, diesem Moment am Liebsten festhalten möchten.

Ihre Pfarrer Klaus Fleckner, Rüdiger Klemm und Pfarrer i.R. Tijmen Aukes

Andacht zur Jahreslosung: Werdet barmherzig!

Jahreslosung 2021: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Luk 636)

Gefühlt noch am Anfang des neuen Jahres (die coronabedingte Verlangsamung des Lebens wirkt sich schon auf mein Zeitempfinden aus) schaue ich auf die Jahreslosung dieses Jahres 2021 und überlege, was mir mit ihr mit auf den Weg durch dieses Jahr gegeben wird. Sie ist ja tatsächlich eine Aufforderung, einen Weg, einen bestimmten Weg einzuschlagen.

Das erste Wort kann nämlich auch mit „Werdet“ übersetzt werden. Werdet barmherzig! Wenn ich es jetzt noch nicht bin, traut der Bibeltext mir jedenfalls zu, in Zukunft barmherzig zu werden. Um es zu werden, soll ich mich in Bewegung setzen, mich bewegen lassen. Ich soll mich dazu bewegen lassen, barmherzig zu werden zu meiner Umgebung, zu den Menschen um mich herum, von denen viele wegen dem stark eingeschränkten sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben Spannungen, Konflikten und Ängsten ausgesetzt sind; barmherzig zu den Politikerinnen und Verwaltern, die unter gewaltigem Druck versuchen müssen, mit zum Teil widersprüchlichen Kommentaren, Argumenten und Perspektiven fertig zu werden und zu-gleich funktionierende Netzwerke einer gerechten Existenzhilfe und annehmbare Impf-strategien aufzubauen; barmherzig auch zu mir selbst, die ich müde wahrnehme wie die Welt um mich zusammenzieht und auch meine eigene kleine Welt sich verschließt.

Werdet barmherzig! Gerade jetzt ist eine Haltung gefragt, die sich auf Mitmenschen einlässt, die versucht, sorgsam mit ihnen umzugehen, die Respekt und Würdigung anstrebt. Jesus macht keinen Hehl daraus, dass diese zu übende Barmherzigkeit ausnahmslos allen Menschen gilt. Die Jahreslosung schließt wie ein Resümee den Abschnitt, in dem von Jesu Gebot der Feindesliebe, vom Kern seines Evangeliums, die Rede ist, davon, jedem zu geben, der dich bittet, davon, Gutes zu tun, und davon, zu verleihen, „ohne etwas wieder zu erhoffen!“ „Werdet barmherzig!“

Ich spüre, dass da bei mir noch Luft nach oben ist. Warum sollte ich aber diesen Weg einschlagen, den Weg der Barmherzigkeit? Die Jahreslosung gibt im Grunde ein Glaubensbekenntnis als Antwort. Wenn ich glaube, dass Gott barmherzig ist, dann liegt es nahe, es ihm gleich zu tun. Das klingt vielleicht vermessen, aber auch der Apostel Paulus ruft ohne Umschweife dazu auf: „Seid (kann auch hier wieder als „werdet“ gelesen werden) nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder!“ (Eph 51). Wenn ich glaube, dass Gott barmherzig ist, er Sünden vergibt, er gütig ist auch gegen Undankbaren und Bösen (Luk 635), allen das Leben schenkt, dass seine Barmherzigkeit auchseiner Schöpfung innewohnt und sie instand hält, dann – so die Jahreslosung – lass diesen Glauben auch in deinem Handeln aufscheinen. Dieses Glaubensbekenntnis des barmherzigen Gottes steht gegen alle anderen Glaubensbekenntnisse unserer Welt, die Menschen ihrem Handeln zugrunde legen: Leistung, Wachstum, Überlegenheit, Stärke, Reichtum …

Die Jahreslosung enthält also weniger ein Gebot, dem ich mir vielleicht widerwillig zu fügen hätte, sondern viel mehr die Ermunterung, genau das zu tun, was ich glaube, das für das Leben wichtig ist, dass „wie wir wollen, dass uns die Menschen tun sollen, wir ihnen ebenso tun.“ (Luk 631). Oder, wie Jesus es an anderer Stelle sagt: „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“ (Matth 57)

Pfarrer i.R. Tijmen Aukes

Online-Gottesdienste aus Obermeiderich

Die Evangelische Kirchengemeinde Obermeiderich in Duisburg hegt und pflegt ihren YouTube-Account sehr geflissentlich. Da aktuell keine Präsenz-Gottesdienste stattfinden können, lädt das eingeschworene Team jeden Sonntag einen Gottesdienst auf den Gemeinde-Kanal hoch.

Zwar sind die Gottesdienste nur eine halbe Stunde lang, enthalten vom Votum bis zum Segen jedoch alles, was einen Gottesdienst ausmacht. Durch die Markierungen im Kommentarfeld oder in der Zeitleiste kann man sich gezielt zu den jeweiligen Segmenten springen. Wer zu den Kirchenliedern zu Hause mitsingen möchte, kann dies dank der eingeblendeten Untertitel tun.

Lockdownverlängerung bis zum 14.02.

Die Bundeskanzlerin und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder sind heute vorgezogen zu einer Konferenz zusammengetreten, um zur Abwendung der Risiken, die durch die Mutation hinzugetreten sind, den Rückgang des Infektionsgeschehens in Deutschland noch einmal deutlich zu beschleunigen. Bei einer niedrigen Reproduktionszahl wird auch die Reproduktion einer möglichen ansteckenderen Mutation stärker gehemmt. Dazu ist es erforderlich, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Eine schnelle Senkung der Infektionszahlen führt dazu, dass die Gesundheitsämter die Infektionsketten wieder kontrollieren können, um ein erneutes exponentielles Ansteigen der Neuinfektionen zu verhindern.

Wesentlicher Erfolgsfaktor für alle Maßnahmen ist dabei die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, die Maßnahmen in ihrem Alltag so umzusetzen, dass das Virus wirklich keine Chance zur Verbreitung hat. Die weit überwiegende Zahl der Menschen in Deutschland tut dies seit fast einem Jahr mit großer Disziplin. Allerdings zeigen die Mobilitätsdaten, dass das öffentliche Leben im März und April 2020 stärker zurückgegangen war. Deshalb appellieren Bund und Länder jetzt noch einmal an alle Bürgerinnen und Bürger: Auf die nächsten Wochen in der Pandemie kommt es entscheidend an. Wir müssen die Infektionszahlen jetzt wieder dauerhaft unter eine 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner senken, damit wir ähnlich wie im Sommer des letzten Jahres bei niedrigem Infektionsniveau wieder Normalität zurückgewinnen können.

Wenn die Virusmutationen sich tatsächlich als deutlich ansteckender erweisen, ist eine weitere deutliche Verschärfung der Situation wahrscheinlich. Dies gilt es zu vermeiden. Deshalb braucht es jetzt eine gemeinsame Anstrengung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft, um schnell die Neuinfektionszahlen zu senken.

Die bisherigen Beschlüsse von Bund und Ländern gelten fort. Die zusätzlichen bzw. geänderten Maßnahmen aus diesem Beschluss werden Bund und Länder zügig umsetzen. Alle Maßnahmen, die auf diesen gemeinsamen Beschlüssen beruhen, sollen zunächst befristet bis zum 14. Februar 2021 gelten. Bund und Länder werden rechtzeitig vor dem Auslaufen der Maßnahmen zusammenkommen, um über das Vorgehen nach dem 14. Februar zu beraten. Eine Arbeitsgruppe auf Ebene des Chefs des Bundeskanzleramtes und der Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien wird beauftragt, bis dahin ein Konzept für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie zu erarbeiten.

Quelle: Bundesregierung.de

Evangelische Kirche im Rheinland: Thorsten Latzel zum Präses gewählt

Thorsten Latzel wird Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Landessynode wählte den 50-jährigen Direktor der Evangelischen Akademie Frankfurt an die Spitze der Kirche, zu der zwischen Niederrhein und Saarland rund 2,4 Millionen Menschen gehören. Er tritt die Nachfolge von Manfred Rekowski an, der im März nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand geht.

14.01.2021 / Landessynode der EKiR mit Wahl des neuen Praeses Dr. Thorsten Latzel (r.) mit seinem Vorgaenger Manfred Rekowski – Quelle: ekir.de/Hans-Jürgen Bauer

Der promovierte Theologe setzte sich im ersten Wahlgang mit 113 Stimmen gegen seine Mitbewerberin und seinen Mitbewerber durch: Almut van Niekerk, Superintendentin des Kirchenkreises An Sieg und Rhein, erhielt 57 Stimmen. Auf Professor Dr. Reiner Knieling, Leiter des Gemeindekollegs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Neudietendorf, entfielen 17 Stimmen. Der neue Präses wird am 20. März in sein Amt eingeführt.

Konsequent von den Menschen her denken

Kirche müsse konsequent von den Menschen her denken, hatte Latzel in seiner Vorstellungsrede vor den Abgeordneten aus den 37 rheinischen Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland gesagt. Es gehe nicht um die Frage „Wie kommen die Leute zu unseren Angeboten?“, sondern: „Was können wir tun, um Menschen in ihrem Leben und Glauben zu stärken? Dazu müssen wir sie fragen: persönlich, zu Hause. Und wir sollten mit den 20- bis 40-Jährigen anfangen.“

Kirche muss Ort der Hoffnung für die Welt sein

Die Gesellschaft stehe vor immensen Aufgaben, so Latzel. Er nannte als Beispiele die Zerstörung der Umwelt, Gewalt und Ungerechtigkeit sowie antidemokratische Kräfte, gegen die die offene Gesellschaft gestärkt werden müsse. „Als Christinnen und Christen haben wir auf all das keine einfachen Antworten. Aber wir haben eine andere Perspektive: eine Perspektive der Hoffnung. Wir glauben an einen Gott, der die Welt in seinen Händen hält und der vom Tod auferweckt. Wir leben aus der unbedingten Liebe Christi, die uns auch mit Feinden anders umgehen lässt. Und wir haben die verwegene Hoffnung, dass Gottes Geist diese Welt zu einem guten Ende führen wird.“ Aufgabe der Kirche sei es, Ort der Hoffnung für die Welt zu sein: „Unsere Aufgabe ist es, die zu werden, die wir immer schon sind: Kirche Jesu Christi. Eine welt- und zukunftsoffene Gemeinschaft mit einem freien Glauben. Eine Kirche, die nicht versucht, überall alles zu sein, aber: Salz der Erde und Licht der Welt. Eine Kirche, die mit ihren eigenen Ressourcen ebenso haushält wie mit der uns anvertrauten Schöpfung. Eine Kirche, die den Nöten unserer Gesellschaft begegnet, indem sie heilsam Gott zur Sprache bringt. Und eine Kirche, die sich selbst immer wieder davon überraschen lässt, was Gott noch Großes mit uns vorhat.“

Zur Person: Thorsten Latzel

Dr. Thorsten Latzel ist seit 2013 Direktor der Evangelischen Akademie Frankfurt, die 2017 umgebaut und neu aufgestellt wurde. Von 2005 bis 2012 hatte Latzel als Oberkirchenrat das Referat „Studien- und Planungsfragen“ im EKD-Kirchenamt inne und leitete das Projektbüro Reformprozess. Er war u. a. zuständig für die EKD-Kirchen-mitgliedschaftsuntersuchungen, die Reformzentren und Kirche in der Fläche. Davor war Latzel als Pfarrer in Erlensee-Langendiebach (Kurhessen-Waldeck) tätig. Aufgewachsen in Bad Laasphe, studierte er Theologie in Marburg und Heidelberg. Der 50-Jährige ist u. a. Mitglied der Bildungskammer der EKD. Im Blog „glauben-denken.de“ veröffentlicht er wöchentlich theologische Impulse. Thorsten Latzel ist verheiratet und hat drei Kinder

Quelle: EKIR

Komme, was wolle – Gott ist und bleibt bei uns auf dem Weg

Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit Hoffen und Bangen, Erwartungen und Befürchtungen hat das Jahr 2021 begonnen. Werden wir die Coronakrise in den Griff bekommen und wird die Ausbreitung des Virus gestoppt werden? Werden wir rechtzeitig geimpft werden? Wird unsere Wirtschaft die Belastungen tragen können?  Werden wir gesund bleiben?

Die Antwort darauf – wer kann sie geben? Mut machende Voraussagen der Politiker? Die haben sich schon öfter geirrt. Ermahnungen und Prophezeiungen der Virologen? „Wenn ihr euch streng an die Regeln haltet, wird es gelingen und das Schlimmste bald vorbei sein“. Doch längst nicht alle sind so vorsichtig, wie es gefordert wird. 

Das alte Jahr ist vergangen, aber nicht alle haben das miterleben können. Wir beklagen die immer noch wachsende Zahl der Corona-Opfer. Wieviel Trauer und Schmerz, wieviel Enttäuschung und Tragik sich hinter den Zahlen verbirgt, vermögen wir uns kaum vorzustellen. Wenn dieses irdische Leben schon alles gewesen sein soll, dann haben viele Mitmenschen mit ihrem Leben alles verloren. Die Impfungen kommen für sie zu spät. 

Wir gehen durch harte Zeiten. Und viele, die es bisher immer wieder erfolgreich verdrängt haben, erkennen in dieser Zeit, wie zerbrechlich und vergänglich ein Menschenleben ist.

Wohl uns, wenn wir daraus lernen. Wir brauchen eine Hoffnung, die stärker ist als der Tod. Wir brauchen eine Gewissheit, die auch dann Trost gibt, wenn wir, menschlich gesprochen, untröstlich sind. Wir brauchen einen Halt, der uns Kraft und Mut gibt, in die ungewisse Zukunft hineinzugehen, statt gebannt auf kommendes Unheil zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange. 

Gott selbst hat uns diese Hoffnung ins Herz gelegt. Seine Liebe, seine Zuwendung, seine Verheißung stehen in Kraft und sind gültig über das irdische Leben hinaus. Komme, was wolle – Gott ist und bleibt bei uns auf dem Weg. Und er verspricht uns, uns auf dem Weg zu begleiten und da zu sein bis ans Ende, wenn unser Lauf vollendet und unser Weg die Pforten der Ewigkeit erreicht. Hier liegt aller Menschen Ziel, hier wird alles verwandelt und Trauer und Schmerz werden dort für immer überwunden sein. 

Diese Hoffnung festzuhalten, kann uns die Kraft und den Mut geben, die wir brauchen. Der Glaube kann durch dunkle Täler tragen und den Blick für das Licht am Ende des Tunnels öffnen. Er kann uns frei machen, uns ganz auf die Aufgaben der Gegenwart einzulassen. 

Die Jahreslosung für 2021 bringt das auf den Punkt: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“  Ein Herz, das im Glauben und in der Hoffnung gegründet ist, dreht sich nicht mehr nur um die eigenen Sorgen, sondern es kann sich für andere öffnen. Wir können uns anderen zuwenden, die Hilfe brauchen. Wir können Trost geben, wenn wir selbst getröstet worden sind. Wir können Hoffnung machen, wenn wir selbst Hoffnung haben. Wir können barmherzig mit den Fehlern und Schwächen anderer umgehen, wenn wir selbst solche Barmherzigkeit erfahren haben und darauf vertrauen: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes. Denn der barmherzige Gott ist in Jesus Christus bei uns alle Tage bis an der Welt Ende.  In diesem Sinne: Bleiben Sie behütet und  Gott befohlen!

Gottesdienste werden bis zum 07. März ausgesetzt

Das Presbyterium der Gemeinde Ruhrort-Beeck verlängert die Aussetzung von Präsenz-Gottesdiensten bis zum 07.03.2021.

Angesichts der aktuellen Verlängerung des Lockdowns und der Tatsache, dass sich die Infektionszahlen im Duisburger Norden noch auf einem insgesamt hohem Niveau befinden, verzichtet die Gemeinde auf die Durchführung von Präsenz-Gottesdiensten.

Daher wird auch der Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen nicht wie geplant stattfinden. Allerdings hat die Landeskirche ein vielfältiges Online-Angebot zu diesem Temin erstellt, auf das wir auch schon verwiesen haben. Man findet es mit der Suche oder wenn es Neuerungen geben sollte dann natürlich auch hier.